Programme wie DeepL oder ChatGPT sind gerade in aller Munde. Sie übersetzen seitenlange Texte in Sekundenschnelle oder produzieren Texte zu allen möglichen Themen in gewünschter Länge. Auch in der Bildwelt gibt es diese intelligenten Programme, deren Kunstwerke sogar Preise gewinnen[1], obwohl sie komplett computergeneriert sind. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Und auch ein bisschen beängstigend.
Diejenigen, die Texte verfassen, redigieren oder übersetzen, beschleicht das mulmige Gefühl, dass kosteneffiziente Computerlösungen demnächst ihre Arbeit machen könnten – und sie selbst dabei leer ausgehen. Zugegeben, noch steckt die neue Technologie in den Kinderschuhen, aber die Programme werden immer besser und sind im Internet für jeden zugänglich. Selbst die Erfinder von ChatGPT warnen davor, dass KI aus dem Ruder laufen könnte (die Geister, die ich rief …), und fordern staatliche Regulierung.[2]
Als Freiberuflerin im Kultur- und Verlagswesen frage ich mich natürlich auch, welche Folgen KI für Auftragslage, Urheberrechte und Sprachwandel haben könnte. Aber anstatt in Panik zu verfallen, hilft es, sich zu überlegen, was ein Computer nicht kann, und das, was erfahrene Textschaffende können, selbstbewusst für sich in Anspruch zu nehmen:
- Wir wissen nicht nur, welche verschiedenen Begriffe es gibt, sondern kennen auch die Vorlieben und sprachlichen Gewohnheiten unserer Kundschaft.
- Wir fragen sofort zurück, wenn etwas unklar ist, und können selbst mit vagen Vorstellungen und unausgegorenen Überlegungen etwas anfangen.
- Wir nutzen unsere Erfahrung in der Branche, um Fettnäpfchen zu vermeiden und den richtigen Ton zu treffen.
- Wir machen kreative Vorschläge und denken mit, wenn es um die Gestaltung von Print- oder Online-Medien geht.
- Wir sind immer ansprechbar für unsere Kundschaft, weil wir einen persönlichen Draht zueinander haben.
Fazit: Ich lasse mich nicht beirren und mache weiter gewohnt gute Arbeit – und viele Menschen wissen das zu schätzen!
[1] https://www.nytimes.com/2022/09/02/technology/ai-artificial-intelligence-artists.html
[2] https://www.theguardian.com/technology/2023/may/24/openai-leaders-call-regulation-prevent-ai-destroying-humanity